Ja, ich bin Linkshänder und spiele meine Instrumente links-herum
, was ja nicht unbedingt selbstverständlich ist. Mittlerweile kaufe ich keine
Rechtshand-Instrumente mehr, die ich umpole, sondern werde immer anspruchsvoller. Im
Anhang kannst du die meisten Instrumente meiner Sammlung sehen.
Auffällig ist mein erster Bass, den ich mir ca. 1975 (!) selbst gebaut habe (4-Saiter,
bundlos), denn ich wollte ein "richtiges" Linkshand-Instrument, was damals
selten war. Er ist von der Holzverarbeitung her grauselig geworden. Ich habe ihn einige
Male in den Konzerten des NZO verwendet (www.norddeutsches-zupforchester.de). Der Klang
ist in Ordnung. Ich führe die Signale beider Tonabnehmer getrennt heraus und balanziere
den Klang mit dem Stereoverstärker oder mit dem Anschlag, was weitaus besser geht,
wenn man beide Signale gleichzeitig hört.
Irgendwann bin ich dann auf einen 7-Saiter umgestiegen, weil ich es abgefahren fand.
Für einen Bass haben die hohen Saiten allerdings mehr Gitarrencharakter als Basscharakter,
weshalb ich diese Saiten im Orchester immer vermieden habe. Da ich in einem Zupforchester
spiele, wollte ich schließlich auf einen akustischen Bass spielen und habe nach
einigem Suchen den legendären Akustikbass von Stoll gefunden, weil dieser rein
akustisch bereits einen lauten, bassigen Klang hat. Alle anderen Akustikbässe,
die ich ausprobiert habe, muss man nach meinem Geschmack verstärken, um auch die
Töne auf der E1- und H2-Saite genügend laut hören zu können. Der
Stoll-Bass liefert dagegen bereits im reinen Akustikbetrieb eine respektable Lautstärke,
die im Zupforchester gut durchdringt. Im Zweifelsfall kann ich ihn ja noch verstärken,
was ich aber bisher noch nicht getan habe. Ich habe den Bass erst seit dem 10.10.2012
:-) Bei den 5. Hamburger Gitarrentagen hatte er seine Feuerprobe. Christian Stoll meinte,
er konnte ihn hören, was ich selbst nicht beurteilen kann.
Übrigens ist meine "Jazz-Gitarre" auch ein Unikum. Mit besonderen Merkmalen:
7-saitig, 2 Tonabnehmer, Bronze-Saiten. Ich habe lange an den Saiten herumprobiert.
Der Klang der geschliffenen Saiten gefiel mir nicht. Schließlich bin ich bei
round-core Bronze-Saiten mit ausgesuchten Saitenstärken geblieben. Deshalb klingt
die Gitarre weniger nach einer Jazz-Gitarre sondern deutlich in Richtung Akustikgitarre,
was mir besser gefällt. Im concertino Ausgabe Dezember 2012 habe ich dazu etwas
geschrieben.
Bevor ich es vergesse: Der einzige Grund, den der Stoll-Bass verglichen
mit seinen bisherigen Varianten so besonders im Klang macht, ist die gefächerte
Bundierung. Dadurch hat die H2-Saite eine Mensur von über 91 cm. Diese lange Mensur
erhöht die Lautstärke der ganz tiefen Töne deutlich. Akustische Bässe
sollten immer eine möglichst lange Mensur haben. Dass Christian Stoll Saitenbefestigung,
Steg und Kopfplatte der gefächerten Bundierung angepasst hat, ist eher ein Nebenprodukt.
Aber ich finde, dass es ihm gut gelungen ist.
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