Der Wunsch, Bass zu spielen, pflanzte sich mit ungefähr 15
Jahren in mein junges Hirn ein. Meine erste Rolle als "Bassist" in meinem
ersten kurzlebigen "Projekt" mit zwei Schulkameraden bestritt ich noch auf
den vier tiefen Saiten meiner Akustikgitarre - natürlich umgekehrt gehalten und
"links" besaitet.
Nicht einmal ein Jahr, nachdem ich mit 16 meinen ersten Bass bekam (in der anscheinend
bei Linkshändern besonders beliebten Farbe "Schwarz"), erhielt ich durch
puren Zufall die Möglichkeit, in die offizielle Band meiner Schule einzusteigen.
Ja, ich weiß, das mag vielleicht nach einem bekannten Bassistenwitz klingen,
aber ich durfte mehr spielen als die ersten drei Töne auf der A- und E-Saite,
ehrlich! Bis ich endlich meine erste Band hatte, die eigene Songs schrieb, musste ich
mich allerdings noch ein wenig gedulden.
Die ersten Bassisten, die mich als MTV-Kid auf die irre Idee brachten, von sechs auf
vier Saiten zu wechseln, waren Flea von den Red Hot Chili Peppers und Mike Mills von
R. E. M.. Als nächstes entdeckte ich den monstermäßigen John Deacon
von Queen und den nicht weniger einfallsreichen Mark Bedford von der britischen Ska-Truppe
Madness. Darauf begann ich, mich mit jazzigerer Musik und dem Katalog der "Big
Name"-Bass-Virtuosen (Jaco, Stanley...) zu beschäftigen.
Nachdem ich schließlich bei "Main In" einstieg, musste nicht nur ein
linkshändiger Fünfsaiter her (den ich schließlich über die hiesigen
Kleinanzeigen fand), sondern ich musste auch erkennen, dass wenn es um Songs geht,
weniger oftmals mehr ist. Seitdem höre ich hauptsächlich Musik von Bassisten,
die nicht ständig im Hochtempo übers Griffbrett flitzen und dennoch jedem
Song ihren Stempel aufdrücken, wie zum Beispiel Billy Gould von Faith No More,
Tony Levin oder Pino Palladino.
Ob ich jemals so gut werde wie sie? Fraglich. Ich nehme mir allerdings ganz fies die
Freiheit, mir den Spaß am Bassen hiervon nicht vermiesen zu lassen. Also los
geht's, auf in neue Tiefen!
Grüße
Johannes |